Muskelkater ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch Deine Trainingsfortschritte beeinträchtigen.
Denn wer zu starken Muskelkater hat, kann meistens beim Training nicht alles geben.
Daher wollen wir uns heute einmal anschauen, was bei Muskelkater hilft und was Du tun kannst um ihn beim nächsten mal zu verhindern.
Zunächst einmal: Wie entsteht Muskelkater?
Muskelkater ist meist die Folge ungewohnter Belastungen.
Wenn Du Trainingsanfänger bist, nach einer längeren Sportpause wieder mit dem Training beginnst oder Deinen Körper mit neuen Trainingsreizen konfrontierst, können in Deinem Muskelgewebe klitzekleine Mikrorisse entstehen, die sich am nächsten Tag als Muskelkater bemerkbar machen.
Dies ist nichts Dramatisches, wenn Du allerdings starke Schmerzen hast oder Du nicht dazu in der Lage bist in Deiner nächsten Trainingseinheit die Wiederholungen sauber durchzuführen, ist es aber besser etwas abzuwarten bis die Schmerzen wieder abgeklungen sind. Dies ist in der Regel nach 48 -72 Stunden wieder der Fall, kann aber auch bis zu eine Woche dauern.
Übrigens:
Auch, wenn Deine Muskeln noch Tage nach dem Training schmerzen, so ist dies noch kein Anzeichen dafür, dass Du effektiv trainiert hast.
Denn wie eine Studie von Schoenfeld und Contreras (2013) gezeigt hat, gibt es keine Beziehung zwischen Muskelkater und Muskelaufbau.
Du kannst demnach auch Muskeln aufbauen, ohne hinterher starken Muskelkater zu haben.
Ohnehin wirst Du wahrscheinlich feststellen, dass Du mit der Zeit nicht mehr so starken Muskelkater nach dem Training hast.
Dies liegt an dem so genannten Repeated Bout Effect.
Dieser besagt, dass sich unser Körper umso stärker an einen neuen Trainingsreiz anpasst je häufiger er diesem ausgesetzt ist.
Das heißt, wenn Du heute das erste Mal Kniebeugen machst, dann hast Du morgen wahrscheinlich starken Muskelkater. Wenn Du dann aber nächste Woche wieder Kniebeugen machst, dann hast Du danach wahrscheinlich schon wesentlich weniger Beschwerden, da sich Dein Körper an diesen Reiz bereits angepasst hat.
Aber Achtung:
Die Abwesenheit von Muskelkater bedeutet nicht zwangsläufig, dass Du Dich schon gut regeneriert hast und keine Muskelschäden vorliegen!
Je nachdem welche Übungen Du absolviert hast und wie hoch Dein Trainingsvolumen war, brauchen Deine Muskeln 24 bis 72 Stunden (oder mehr) um sich von dem Training zu regenerieren. Wenn Du dann zu früh wieder mit dem Training beginnst, kann dies dazu führen, dass stärkere Muskelschäden entstehen und Dein Muskelaufbau beeinträchtigt wird (siehe dazu die Studie von Nosaka et al. (2002)).
Was hilft bei Muskelkater wirklich?
Zur Behandlung von Muskelkater werden häufig Ansätze empfohlen, deren Wirkung nicht durch aussagekräftige Studien belegt ist (z.B. Kirschsaft trinken, Arnika Salbe verwenden oder viele Antioxidantien zu sich nehmen) und sogar kontraproduktiv sein könnten, weil sie die Schmerzen verschlimmern können (z.B. Dehnen). Wir werden Dir daher nur Dinge vorschlagen, die ausreichend erforscht wurden.
So kannst Du Muskelkater vorbeugen:
1. Wärme Dich vor dem Training gut auf (5 bis 10 Minuten leichtes Cardio und anschließend ein paar dynamische Aufwärmübungen)
2. Erhöhe Deine Trainingsfrequenz (d.h.. statt 2 x pro Woche 12 Sätze pro Muskelgruppe zu machen, trainiere dreimal pro Woche und mach dann pro Workout nur 8 Sätze)
3. Manche Übungen verursachen besonders starken Muskelkater.
Dazu zählen u.a.:
4. Trainiere nicht bis zum absoluten Muskelversagen.
Wenn Du bis zum absoluten Muskelversagen trainierst, können Muskelschäden entstehen und Dein Körper braucht länger um sich von dem Training zu regenerieren. Beende daher den Satz besser eine bis drei Wiederholungen vor dem Muskelversagen.
5. Variiere die Übungen in Deinem Trainingsplan nicht wöchentlich.
Wenn Du ständig die Übungen in Deinem Trainingsplan austauschst, dann konfrontierst Du Deinen Körper mit ungewohnten Bewegungen, die wieder Muskelkater verursachen können. Da zu viel Abwechslung beim Training zudem das Muskelwachstum beeinträchtigen kann, empfiehlt es sich mindestens vier Wochen bei den gleichen Übungen zu bleiben.
6. Versuche Dich langsam zu steigern.
Wenn Du noch nicht so viel Trainingserfahrung hast, trainiere noch nicht mit einem allzu hohen Trainingsvolumen und mach keine Übungen, die eher für Fortgeschrittene geeignet sind (by the way: in unserem Bikinibodyprogramm machen wir vorab einen Trainings-Level Test und stimmen Deinen Trainingsplan auf Deine Trainingserfahrung ab)
7. Achte auf eine nährstoffreiche Ernährung (ausreichend Eiweiß, Kohlenhydrate und Omega-3-Fettsäuren, viel Obst und Gemüse, viel trinken, ggf. Magnesium als Nahrungsergänzung).
8. Gönn Dir ausreichend Schlaf (min. 7,5 Stunden)!
9. Des Weiteren könntest Du ausprobieren, ob Kälte- oder Wärmetherapie für Dich funktioniert.
Ein 10- bis 15-minütiges Eisbad (10 Grad) nach einer sehr intensiven Trainingseinheit kann dabei helfen Entzündungen schneller abklingen zu lassen, allerdings auch den Muskelaufbau beeinträchtigen. Eine bessere Alternative könnte daher laut einer Studie von Mur-Gimeno et al. (2021) darin bestehen innerhalb von 60 Minuten nach dem Training ein heißes Bad zu nehmen oder in die Sauna zu gehen.
10. Auch Kompressionskleidung kann dabei helfen Muskelkater vorzubeugen, da durch sie die Durchblutung gefördert wird (siehe Kim et al. 2017 und Hill et al. 2014). Zudem kann sie Deine Körperhaltung und Muskelkoordination verbessern.
Was Du tun kannst, wenn Du bereits Muskelkater hast:
Wenn bereits ausreichend Zeit seit Deinem letzten Workout vergangen ist, kannst Du trainieren, sofern der Muskelkater nur sehr leicht ist und Dich nicht beim Training einschränkt.
Bei starkem Muskelkater trainiere nur die Muskelgruppen, die nicht schmerzen oder pausiere.
Um den Muskelkater zu reduzieren, kannst Du die Muskeln, die schmerzen, etwas massieren.
Laut einer Studie von Dupuy et al. (2018) sind Massagen das effektivste Mittel, um Muskelkater zu reduzieren.
Am effektivsten ist eine Massage, wenn sie 48 Stunden nach dem Training durchgeführt wird (siehe die Studie von Guo et al. (2017)).
Am besten wäre es aber die Massage von einem professionellen Masseur durchführen zu lassen.
Es empfiehlt sich zudem an dem Tag vor dem nächsten Workout etwas Cardio-Training mit einer niedrigen Intensität zu machen (z.B. spazieren gehen, schwimmen, langsames Radfahren). Auf diese Weise förderst Du die Durchblutung und kannst den Muskelkater etwas reduzieren.
Du kannst auch mal Cremes wie Arnika Salbe ausprobieren, allerdings gibt es keine aussagekräftigen Studien, die die Wirkung bei Muskelkater belegen.
Wir hoffen, dass Dir diese Tipps dabei helfen Deinen Muskelkater zu reduzieren und mehr aus Deinem Training herauszuholen.
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