Wenn Du abnehmen willst, hast Du bestimmt schon mal irgendwo gelesen, dass Du dafür einfach weniger essen und Dich mehr bewegen musst. Und da ist auf der einen Seite auch etwas Wahres dran. Denn, wenn Du mehr isst als Du verbrauchst oder Dich zu wenig bewegst, wird Dich selbst die gesündeste Diät nicht schlank machen.
Auf der anderen Seite ist es in der Praxis aber nicht ganz so einfach wie oft behauptet wird.
Denn, wie viele Kalorien wir verbrennen und wie gut wir uns gesättigt fühlen, hängt von mehr Faktoren ab als von unserer Motivation und Willenskraft.
Schlafen wir zu wenig, sind wir stark gestresst, ernähren wir uns sehr nährstoffarm oder haben eine hormonelle Dysbalance beeinflusst dies auch unseren Kalorienverbrauch und unsere Kalorienaufnahme.
Auch, welcher sportlichen Aktivität wir nachgehen, kann einen großen Einfluss darauf haben, ob wir unseren Körperfettanteil nachhaltig reduzieren können. Denn zu viel Sport kann sogar dazu führen, dass Du weniger abnimmst. Warum das so ist, erklären wir Dir in diesem Artikel.
In verschiedenen Studien (siehe u.a. Thorogood et al. 2011) konnte gezeigt werden, dass Training allein nicht ausreicht, um den Körperfettanteil nachhaltig zu reduzieren.
Dies liegt u.a. daran, dass (insbesondere Training mit einer niedrigen Intensität wie z.B. langes Cardio-Training) mit Anpassungsmaßnahmen Deines Körpers einhergeht.
In einer sechsmonatigen Studie von Martin et al. (2019) mit 198 TeilnehmerInnen konnte beispielsweise beobachtet werden, dass bei einer hohen sportlichen Aktivität (Kalorienverbrauch beim Sport 800 kcal bis 2.500 kcal pro Woche) der zu erwartende Gewichtsverlust um bis zu 50 % niedriger ausfiel.
Dies ist auf der einen Seite darauf zurückzuführen, dass die TeilnehmerInnen aufgrund des langen Trainings hungriger wurden und dadurch mehr Kalorien zu sich genommen haben und dass sie auf der anderen Seite in der trainingsfreien Zeit unbewusst ihre Aktivität reduzierten und dadurch einen Teil der verbrannten Kalorien wieder einsparten.
Dieser Effekt war umso stärker je mehr Sport die StudienteilnehmerInnen machten, aber auch bei der Gruppe mit einem moderaten Sportprogramm (800 bis 1.000 kcal pro Woche) konnten solche Anpassungsmaßnahmen beobachtet werden.
Broskey et al. reproduzierten diese Studie im Jahr 2021 und kamen zu ähnlichen Ergebnissen.
Interessanterweise treten diese Effekte nur bei Cardio-Training mit einer niedrigen oder moderaten Intensität, nicht aber bei intensivem Krafttraining auf (siehe dazu die Studie von Drenowatz et al. 2015).
Zwar verbrennt Krafttraining (je nach Höhe des Trainingsvolumens) etwas weniger Kalorien pro Trainingseinheit, allerdings wirkt es auch appetithemmend (siehe dazu u.a. die Studie von Shakiba et al. aus dem Jahr 2018).
Zudem geht Krafttraining im Gegensatz zu Cardio-Training mit einer niedrigen Intensität auch mit einem Nachbrenneffekt einher und hilft Dir Muskelmasse aufzubauen, was wiederum Deinen Grundumsatz erhöht.
Das heißt nicht, dass Du niemals Cardio-Training machen solltest, für nachhaltige Erfolge ist es aber empfehlenswert Krafttraining zu priorisieren.
Beachte zudem, dass Cardio-Training auch Deinen Muskelaufbau beeinträchtigen kann. Dieser Interferenzeffekt wird insbesondere bei fortgeschrittenen Athleten beobachtet werden, kann aber auch bei AnfängerInnen bereits nach acht Wochen auftreten.
(Wenn Du mehr darüber erfahren willst: in unserem Bikinibodyprogramm erklären wir Dir detailliert, wie Du Dein Ausdauertraining gestalten solltest um Deinen Fettabbau zu maximieren ohne dass dadurch Dein Muskelaufbau beeinträchtigt wird).
Ein weiterer Grund, warum Du trotz viel Sport nur wenig abnimmst, könnte sein, dass Du Deinen Kalorienverbrauch während des Trainings überschätzt. In verschiedenen Studien (siehe u.a. Shcherbina et al. 2017) konnte gezeigt werden, dass die meisten Fitnessarmbänder nicht dazu in der Lage sind den Kalorienverbrauch korrekt anzugeben. So zeigte die Fit Bit Surge z.B. einen Kalorienverbrauch an, der 27,4 % über dem tatsächlichen Kalorienverbrauch lag und bei der Apple Watch wurde der Kalorienverbrauch gar um 40 % überschätzt. Wenn Du mehr isst, weil Du glaubst viele Kalorien verbrannt zu haben, kann dies daher dazu führen, dass Du nicht mehr abnimmst.
Da Training allein nicht ausreicht, um den Körperfettanteil signifikant zu reduzieren, kommst Du nicht drum herum auch Deine Ernährung umzustellen, wenn Du nachhaltig abnehmen willst. Eine richtig durchgeführte Ernährungsumstellung kann Dir übrigens nicht nur dabei helfen jede Menge Kalorien einzusparen, sondern auch Deinen Kalorienverbrauch erhöhen (mehr dazu in diesem Artikel).
Mehr Sport machen und weniger essen ist zwar ein guter Neujahrsvorsatz, garantiert aber nicht unbedingt nachhaltige Erfolge, da sich unserer Essverhalten und unsere sportliche Aktivität gegenseitig beeinflussen. Damit Dein Abnehmerfolg von Dauer ist, empfiehlt es sich Krafttraining zu priorisieren und eine Ernährungsumstellung vorzunehmen, die Dir nicht nur ermöglicht Kalorien einzusparen, sondern auch Dein Sättigungsgefühl erhöht, und Deinen Kalorienverbrauch steigert.
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