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Der Verzehr von Süßstoffen wird von vie­len Menschen sehr kri­tisch be­trach­tet. Süßstoffen wie Aspartam wird nach­ge­sagt, dass sie krebs­er­re­gend sei­en, Übergewicht und Diabetes be­güns­ti­gen, Heißhungerattacken aus­lö­sen, den Insulinspiegel be­ein­flus­sen oder die Darmflora schädigen.
Zu vie­len die­ser Nachteile von Süßstoffen gibt es auch Studien, die dies auf den ers­ten Blick un­ter­mau­ern. Doch das gan­ze Thema ist bei nä­he­rer Betrachtung we­sent­lich komplexer.
In die­sem Artikel wer­de ich kurz auf die ein­zel­nen Kritikpunkte ein­ge­hen und Dir die wich­tigs­ten Studien da­zu ver­lin­ken, da­mit Du ei­nen Einblick über den ak­tu­el­len Stand der Wissenschaft bekommst.

In diesem Artikel erfährst Du, ob Süßstoffe wie Aspartam wirklich Übergewicht begünstigen und Deine Gesundheit gefährden könnten.1. Fördern Süßstoffe das Übergewicht? 
Zunächst ein­mal soll­te man hier ein­gren­zen, um was für Süßstoffe es über­haupt geht. In die­ser Literatur Review ha­be ich mich nur mit den gän­gigs­ten Süßstoffen Aspartam, Saccharin, Acesulfam K und Sucralose auseinandergesetzt.
Verschiedene Metastudien ha­ben hier ge­zeigt, dass die Verwendung von die­sen Süßstoffen zu ei­ner Reduzierung des Körperfetts bei­tra­gen kann, da sich durch die­se Kalorien ein­spa­ren las­sen (sie­he u.a. Miller und Perez 2014, Catenacci et al. 2014, Molina et al. 2020, Rogers und Appleton 2020).
Hierbei ist al­ler­dings an­zu­mer­ken, dass man­che Süßstoffprodukte aus dem Supermarkt zu­sätz­lich mit Maltodextrin an­ge­rei­chert wer­den, wo­durch die­se am Ende nicht voll­kom­men ka­lo­rien­frei sind. Checke da­her im­mer die Nährwertangaben!

Auf der Gegenseite gibt es auch die ein oder an­de­re Studie, die zu dem Ergebnis kam, dass Süßstoffe das Übergewicht för­dern kann. Hierbei soll­te man aber be­ach­ten, dass es sich bei sol­chen Studien in der Regel um Beobachtungsstudien han­delt, die nichts über die Ursache und Wirkung aussagen.
Beispielsweise wur­de be­ob­ach­tet, dass Menschen, die re­gel­mä­ßig Süßstoffe zu sich nah­men an Diabetes er­krankt wa­ren. Dies be­deu­tet aber nicht, dass die­se Menschen von den Süßstoffen Diabetes be­ka­men, son­dern dass es eher dar­an lag, dass Menschen mit Diabetes eher zu Süßstoffen grei­fen um ih­re Kalorienzufuhr zu reduzieren.
Beachte bit­te, dass für vie­le Menschen ei­ne ra­di­ka­le Ernährungsumstellung nicht in Frage kommt. Wer es seit Jahren ge­wöhnt ist Cola zu trin­ken, wird nicht von dem ei­nen Tag auf den an­de­ren auf Wasser oder Tee um­stei­gen kön­nen. Mit Süßstoffen an­ge­rei­cher­te Zero Getränke sind da­her für sol­che Menschen ei­ne gu­te Möglichkeit wei­ter ih­re Lieblingsgetränke zu kon­su­mie­ren oh­ne da­durch mehr Zucker und Kalorien zu sich zu nehmen.

2. Beeinflussen Süßstoffe den Insulinspiegel oder die Insulinsensitivität? 
Kurze Antwort: Nein!
Verschiedene Studien ha­ben ge­zeigt, dass dies nicht der Fall ist (sie­he Lee Grotz et al. 2017, Nichol et al. 2018, Ahmad et al. 2019, Greyling et al. 2020 und Khan et al. 2020 (Review der Dalenberg-Studie, die zu ei­nem ge­gen­tei­li­gen Ergebnis ge­kom­men ist, aber me­tho­di­sche Fehler hatte)).

3. Regen Süßstoffe den Appetit an? 
Eine Studie von Higgins et al. 2018 kam zu dem Ergebnis, dass selbst ho­he Aspartamdosierungen nicht ap­pe­tit­an­re­gend wir­ken. Dennoch gibt es Studien, die na­he­le­gen, dass dies doch der Fall sein könn­te, zu­min­dest, wenn Zero Getränke zwi­schen den Mahlzeiten ge­trun­ken wür­den (sie­he u.a. Mattes und Popkin 2008 so­wie Yang 2010).
Doch selbst dies wä­re nur dann pro­ble­ma­tisch, wenn Du da­durch am Ende wirk­lich mehr Kalorien zu Dir neh­men wür­dest als Du durch den Wechsel auf Zero Getränke ein­ge­spart hättest.

4. Schädigen Süßstoffe der Gesundheit? 
Süßstoffe wie Aspartam ha­ben auch den Ruf Krankheiten wie Krebs und Alzheimer aus­zu­lö­sen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schädigungen der Darmflora zu be­güns­ti­gen. Und in der Tat wirst Du mit Studien und Artikeln da­zu er­schla­gen, wenn Du das mal goo­g­lest. Jedoch sind vie­le die­ser Studien über­haupt nicht brauch­bar, da die­se in den meis­ten Fällen nicht mit Menschen durch­ge­führt wur­den, son­dern mit Nagetieren oder in vi­tro (d.h. im Reagenzglas).
Eine Studie von Magnuson et al. 2007 hat ge­zeigt, dass Aspartam nicht krebs­er­re­gend wirkt, so­fern es nicht in ul­tra ho­hen Dosierungen zu sich ge­nom­men wird, die wir gar nicht über un­se­re Ernährung er­rei­chen könnten.
Allgemein ist es so, dass je­der Süßstoff ge­nau­es­tens un­ter­sucht wer­den muss, be­vor er in der EU zu­ge­las­sen wird. Zudem wer­den für je­den Süßstoff Grenzwerte fest­ge­legt, die an­ge­ben bis zu wel­cher Menge ein Verzehr un­be­denk­lich ist. Diese Grenzwerte be­inhal­ten zu­dem ei­nen 100-fa­chen Sicherheitsfaktor. Das heißt soll­test Du die täg­li­che Menge tat­säch­lich et­was über­schrei­ten, sind noch kei­ne Nebenwirkungen zu befürchten.

Hier die gän­gi­gen Richtwerte:
Acesulfam K 9 mg/​kg/​Tag
Aspartam 40 mg/​kg/​Tag
Saccharin 5 mg/​kg/​Tag
Sucralose 15 mg/​kg/​Tag

Wenn Du 60 kg wiegst, wür­de das be­deu­ten, dass Du täg­lich 2.400 mg Aspartam zu Dir neh­men kannst oh­ne Nebenwirkungen be­fürch­ten zu müs­sen. Das ent­spricht zwi­schen vier und 12 Litern Cola Zero (je nach Aspartamgehalt des Getränks).

Nur weil et­was künst­lich ist, ist es al­so nicht un­be­dingt un­ge­sund. Es kommt im­mer auf die Menge an und ob Du be­stimm­te Vorerkrankungen hast (im Fall von Aspartam Phenylketonurie). Bedenke, dass selbst Wasser für Dich gif­tig sein kann, wenn Du zu viel da­von trinkst.

Auch ei­ne Beeinträchtigung der Darmflora durch Süßstoffe ist bis­her nicht bewiesen.
Zwar führ­ten Studien von Suez et al. 2014 so­wie Shil und Chichger 2021 tat­säch­lich Schädigungen der Darmflora auf den Verzehr von Süßstoffen zu­rück, al­ler­dings sind die­se Studien sehr umstritten.
Suez et al. hat­te näm­lich in sei­ner Studie vie­le me­tho­di­sche Schwächen (u.a. kei­ne Kontrollgruppe!) und die Shil und Chichger Studie ist ei­ne in vi­tro Studie aus der sich nicht au­to­ma­tisch auch Wirkungen auf den Menschen ab­lei­ten lassen.
Eine Studie von Serrano et al. 2021 kam zu dem Ergebnis, dass die Einnahme von Saccharin Supplements in den ge­setz­lich zu­ge­las­se­nen Dosierungen zu kei­ner Schädigung der Darmflora von Menschen und Mäusen führt. Auch Aspartam hat in ver­schie­de­nen Studien die Darmflora nicht ge­schä­digt (sie­he u.a Ruiz-Ojeda et al. 2019).
Andere Süßstoffe wie z.B. Zuckeralkohole (Xylit, Erythrit, Maltitol, Mannitol etc.) ha­ben al­ler­dings prä­bio­ti­sche Effekte und kön­nen da­durch Blähungen oder Verdauungsbeschwerden ver­ur­sa­chen. Erythrit wird aber in der Regel sehr gut vertragen.

Es gibt auch Studien, die zu an­de­ren Ergebnisse ge­kom­men sind.
Abou-Donia et al. 2008 hat z.B. fest­ge­stellt, dass Sucralose die Darmflora von Mäusen ver­än­dert. Allerdings wur­den den Mäusen sehr ho­he Dosierungen ver­ab­reicht und wir Menschen sind eben kei­ne Mäuse.
Um die Auswirkungen von Süßstoffen auf die Darmflora zu er­mit­teln, sind von al­len Dingen Studien mit Menschen not­wen­dig. Da der Zustand Darmflora al­ler­dings auch durch vie­le an­de­re Faktoren be­ein­flusst wer­de­ne kann wie z.B. Umweltgifte, Stress, die all­ge­mei­ne Ernährung, die Einnahme von Antibiotika, Krankheiten, un­se­re Aktivität etc. ist es gar nicht so ein­fach da­bei Ursache-Wirkungen-Beziehungen her­zu­lei­ten. Leider gibt es aber vie­le Leute, die sol­che Studienergebnisse nut­zen um ih­re Ideologie zu ver­brei­ten und ih­ren Buchverkauf anzukurbeln.

Ich hof­fe wir konn­ten mit die­sem Artikel für et­was Aufklärung sor­gen und wür­den uns freu­en, wenn Du un­se­re Seite sup­port­est und uns wei­ter­emp­fiehlst. Denn in sol­che wis­sen­schaft­li­chen Artikeln in­ves­tie­ren wir je­de Menge Arbeit.

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Literatur:

Abou-Donia, M.B. et al.: Splenda alters gut microflora and increases intestinal p-glycoprotein and cytochrome p-450 in male rats. 
Ahmad, S.Y. et al.: The effect of the artificial sweeteners on glucose metabolism in healthy adults: a randomized, double-blinded, crossover clinical trial. 
Ahmad, S.Y. et al.: The Effects of Non-Nutritive Artificial Sweeteners, Aspartame and Sucralose, on the Gut Microbiome in Healthy Adults: Secondary Outcomes of a Randomized Double-Blinded Crossover Clinical Trial.
Bundesinstitut für Risikobewertung:Bewertung von Süßstoffen und Zuckeraustauschstoffen.
Catenacci, V.A. et al.: Low/​no calorie sweetened beverage consumption in the National Weight Control Registry.
Gougeon, R. et al.: Canadian Diabetes Association National Nutrition Committee Technical Review: Non-nutritive Intense Sweeteners in Diabetes Management
Greylin, A. et al.: Acute glycemic and insulinemic effects of low-energy sweeteners: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. 
Higgins, K.A. et al.: Aspartame Consumption for 12 Weeks Does Not Affect Glycemia, Appetite, or Body Weight of Healthy, Lean Adults in a Randomized Controlled Trial. 
Khan, T.A./Sievenpiper, J.L.: Low-Calorie Sweeteners with Carbohydrate Do Not Impair Insulin Sensitivity in Humans: Re-analysis Highlighting the Importance of the Comparator.
Lee Grotz, V. et al.: A 12-week randomized clinical trial investigating the potential for sucralose to affect glucose homeostasis.
Lee Grotz, V./Munro, I.C.: An overview of the safety of sucralose. 
Magnuson, B.A. et al.: Aspartame: a safety evaluation based on current use levels, regulations, and toxicological and epidemiological studies
Mattes, R.D./Popkin, B.M.: Nonnutritive sweetener consumption in humans: effects on appetite and food intake and their putative mechanisms.
Miller, P.E./Perez, V.: Low-calorie sweeteners and body weight and composition: a meta-analysis of randomized controlled trials and prospective cohort studies.
Molina, H.-L.. et al.: Effects of nonnutritive sweeteners on body weight and BMI in diverse clinical contexts: Systematic review and meta-analysis.
Nichol, A.D. et al.: Glycemic impact of non-nutritive sweeteners: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. 
Rogers, P.J./Appleton, K.M.: The effects of low-calorie sweeteners on energy intake and body weight: a systematic review and meta-analyses of sustained intervention studies. 
Ruiz-Ojeda, F.J. et al.: Effects of Sweeteners on the Gut Microbiota: A Review of Experimental Studies and Clinical Trials
Serrano, J. et al.: High-dose saccharin supplementation does not induce gut microbiota changes or glucose intolerance in healthy humans and mice.
Shil, A./Chichger, H.: Artificial Sweeteners Negatively Regulate Pathogenic Characteristics of Two Model Gut Bacteria, E. coli and E. faecalis.
Suez, J. et al.: Artificial sweeteners induce glucose intolerance by altering the gut microbiota.
Yang, Q.: Gain weight by “going diet?” Artificial sweeteners and the neurobiology of sugar cravings.

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